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Aufräumen: Packen wir's an!



Bildquelle: Thalisin auf Pixabay


Es ist 19.30 Uhr, langsam geht der Tag zu Ende. Sie freuen sich auf Ihren Feierabend, auf etwas Zeit für sich. Nun noch die Abendroutine und die Kinder ins Bett begleiten. Ah ja, und etwas Ordnung im Wohnzimmer wäre schön! Dort zeugen ausgeleerte Lego, eine Kapplaburg sowie Malsachen auf dem Esstisch von einem intensiven Spieltag. Also noch aufräumen- mit einem tiefen Seufzer rufen Sie Ihre Kinder. Das wird wieder Energie brauchen.


Aufräumen führt in vielen Familien regelmässig zu Streit. Es kommt zu Machtkämpfen, weil die Kinder nicht zuhören oder sich weigern, ihre Sachen zu versorgen. Einige Eltern gehen dem Widerstand aus dem Weg, resignieren und räumen selber auf. Andere wünschen sich, dass es einfach etwas leichter geht,


Kinder spielen gerne überall und mit allem. Dabei hinterlassen sie ihre Spuren. Sie räumen definitiv lieber aus als ein. (Je nach Entwicklungsphase ist da Ausräumen von Behältern sogar eine Lieblings-beschäftigung!)

Dies tun Kinder nicht, um ihre Eltern zu ärgern, sondern weil es einfach ihre Art ist, Ganz im Hier und Jetzt, machen sie sich keine Gedanken über Ordnung und Sauberkeit.

Ein Stück weit sind wir Eltern aufgefordert, dies auszuhalten. Es gehört zum spontanen, lebendigen Wesen von Kindern dazu. Sie möchten zudem dabei sein, möchten nicht für sich im "Spielzimmer" spielen, sondern inmitten ihrer Familie.


Aber was ist mit unseren Bedürfnissen nach Ordnung und Struktur? Wie können auch wir Erwachsene uns wohlfühlen?


Wichtig für uns ist es zu beachten, dass Kinder das Aufräumen erst lernen müssen. Unsere Begleitung kann dabei entscheidend mithelfen, dass dies gelingt und das Thema kein Ärgernis wird. Drohungen und Druck führen zu Frust auf beiden Seiten und sollten so gut es geht vermieden werden.

Jedoch dürfen wir unsere Erwartungen klar kommunizieren. Daher ist es als Erstes hilfreich, sich zu überlegen, was wir Eltern brauchen, um uns wohlzufühlen: Möchte ich, dass das Wohnzimmer jeden Abend spielzeugfrei ist? Oder darf ein Bauwerk auch mal ein paar Tage stehen bleiben? Wie ist es im Kinderzimmer? Vielleicht darf hier mal etwas mehr herumliegen?

Diese Gedanken helfen, unsere eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und unsere Erwartungen mit dem Kind zu besprechen. So können Aufräumregeln geplant werden.


Hier noch ein paar praktische Tipps:

  • Gemeinsam aufräumen motiviert mehr als eine Anweisung. Vielleicht winkt nachher ein Spiel oder eine Gute-Nacht-Geschichte?

  • Spielerisch bleiben: Musik, ein Wettrennen oder Lose ziehen machen das Aufräumen selbst zum Spass.

  • Eine grosse Allerleikiste dient als Behälter für Zeugs (von dem Kinder ja nie zuwenig haben...).

  • Genug Zeit einplanen, damit wir nicht gestresst sind.

  • Auch mal zwischendurch das eine oder andere wegräumen, bevor das nächste Spielzeug hervorgenommen wird.

  • Aufräumen aufteilen: Die Aufforderung, jetzt "das Zimmer aufzuräumen", überfordert viele Kinder. Sie verlieren sich in der Menge der vielen Dinge. Einzelne Teilaufträge helfen, den Fokus nicht zu verlieren: "alle Malstifte einsammlen" / "Autos in die Garage" / " Schleichtiere zurück in den Stall"

  • Entrümpeln: Lieber weniger Spielsachen zur Verfügung stellen, dafür immer mal wieder austauschen.

  • Aufräumroutinen einführen

  • Mit gutem Beispiel vorangehen: Wir Erwachsenen haben eine grosse Vorbildfunktion!


Je älter die Kinder sind, desto mehr Verantwortung dürfen wir ihnen geben. Dies gilt besonders auch für das eigene Zimmer, welches mit zunehmendem Altern zu einem privaten Raum wird. Insbesondere Teenager haben mitunter eine eigene Vorstellung von einem gemütlichen Zimmer, denn chillen kann man schliesslich auch im grössten Durcheinander.

Gemeinsam abgemachte, ritualisierte Aufräumregeln garantieren einen Minimalstandard. Ein Beispiel.: "Jeden Samstagvormittag Kleider in den Wäschekorb, Geschirr in die Spülmaschine, Boden staubsaugen"


Augenmass, auch mal eine Ausnahme und generell etwas Grosszügigkeit entlastet das Thema. Und wir leben unseren Kindern eine entspannte Haltung vor!






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